Depot Süd Augsburg

Neubau eines Wertstoff- & Servicepunkt mit integriertem Wertstoffhof

Bauherr

AWS Abfallwirtschafts- und Straßenreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg

Riedinger Str. 40, 86153 Augsburg

Beauftragung

Leistungsphase: 1-9

Ausführungszeitraum

LPH 1–4: 09/2016 – 04/2017

LPH 5–7: 04/2017 – 08/2018

LPH 8: 06/2018 – 02/2020

LPH 9: in Bearbeitung

Gesamtkosten

Feststellung: 13.45 Mio EUR/(KGR 1–8) brutto

Entwurfskonzept
Der wesentliche Ansatz des Entwurfs ist die funktionale Entkopplung der Bereiche öffentlicher Wertstoffhof und
Depothof (Straßenmeisterei). Die Gebäudeanordnung wurde so gewählt, dass über die mäanderförmige Struktur zwei
gefasste Hofbereiche entstehen – zum einen für den öffentlichen Kundenbereich und zum anderen für den
andienenden LKW-Verkehr bzw. für den eigenen Fuhrpark im Depothof. Der höchste Gebäudebereich mit den
Salzlagerhallen schließt den Komplex nach Westen zur Bundesstraße B17 ab.

Wertstoffhof
Die Erschließung des Wertstoffhofs erfolgt dreisspurig entlang der nördlichen Grundstücksgrenze und ergibt so bis zum Info
Point einen Stauraum für ca. 50 Fahrzeuge. Durch die Platzierung des Personalgebäudes an der Schnittstelle zum
Wertstoffhof konnte erreicht werden, dass die beheizten Räumlichkeiten für diesen Bereich (Info-Point, WC,
Lagerräume) direkt erreicht bzw. angefahren werden können. Des Weiteren steht an der östlichen Stützwand ein überdachter
Bereich als frei belüftetes Problemstofflager sowie der Hausanschlussraum mit Elektrotechnikräumen zur Verfügung,
auch ein wettergeschützter Mitarbeiterbereich kann hier eingerichtet werden. Unter dem in beide Richtungen stützenfrei
auskragenden Flugdach sind entlang der Stützwand die von oben beschickten ca. 25 Großcontainer tiefer aufgestellt,
womit ein kundenfreundlicher Einwurf ermöglicht wird. Durch flexibel anordenbare Einwurfstege kann die Anzahl der
Container optimiert werden. Für die von hinten zu ladenden ca. 5 Großcontainer ist eine Aufstellung auf einer Rampenfläche
vorgesehen so dass auch hier für die Mitarbeiter bzw. Kunden gute Belademöglichkeiten bestehen. Das Flugdach ist
aufgrund des optimierten Materialeinsatzes mit einer Stützenund Kragarmkonstruktion aus Stahlkastenträger geplant
worden. Das Dach ist als reine Holzkonstruktion mit einer oberseitigen Abdichtung vorgesehen. Zur Reduzierung des
Einwurflärms ist die Unterseite perforiert und damit schalldämpfend ausgebildet.

Depothof
Sämtliche Nutzungen, die beheizte Räumlichkeiten benötigen wurden dem Personalgebäude zugeordnet. Um eine gute
Aufenthaltsqualität zu erreichen ist der Personalaufenthaltsraum mit einer vorgelagerten Dachterrasse im 2.
Obergeschoss untergebracht. Die Verwaltungsräume befinden sich im 1. Obergeschoss mit Sichtverbindung zum
Wertstoffhof und in den Depothof. Sämtliche Ebenen sind über den Aufzug barrierefrei erreichbar (ohne Technikräume
Untergeschoss). Die frostfreien Fahrzeughallen wurden nach funktionalen Gesichtspunkten angeordnet. Ab der Waschhalle
sind die nachfolgenden Ablade- und Lagerbereiche unbeheizt. Um eine hohe Nutzungsflexibilität zu erreichen sind die
einzelnen Fahrzeuggassen über Einzeltore direkt erschlossen.

Ökologie/Nachhaltigkeit
Wo möglich und sinnvoll wurde als Baustoff Holz eingesetzt. Neben der Konstruktion der Hallen sind auch die
gutgedämmten Außenwände des Personalgebäudes als Holztragwerke geplant. Auch die Fassade ist als horizontale
Stülpschalung aus unbehandeltem Lärchenholz vorgesehen. Zur gestalterischen Gliederung werden die Torbereiche mit
Fassadenplatten einheitlich zusammengefasst. Das Personalgebäude ist als Holz-Stahlbeton-Hyridkonstruktion
erarbeitet worden. Damit werden in der Gebäudehülle die guten Eigenschaften einer Holzaußenwand genutzt und im Inneren
stehen durch die Stahlbetondecken hohe Speichermassen zur Unterstützung des sommerlichen Wärmeschutzes aber auch
aus brand- und schallschutztechnischen Gesichtspunkten zur Verfügung. Die Beheizung bzw. Kühlung erfolgt über
thermische Bauteilaktivierung. Der energetische Standard des Gebäudes in Kombination mit einer im Wesentlichen
eigenstromversorgten Wärmepumpe mit dem Erdreich als Wärmequelle ergibt in Aufsummierung einen PlusEnergiehausstandard. Die Hallendachflächen sind begrünt und werden als PVAufstellflächen genutzt bzw. sind dafür ausgelegt. Das Regenwasser des Flugdaches wird in einer Zisterne gesammelt und steht zur Fahrzeugreinigung bzw. zur
Befüllung zur Verfügung.